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So vermeidest du Kratzer auf Glasoberflächen

Glaserei Reher

Glas liebt Sorgfalt. Mit ein paar einfachen Routinen hältst du Tische, Türen, Duschwände und Fenster dauerhaft klar. Hier erfährst du, was Glas zerkratzt, wie du richtig reinigst und welche Schutztricks im Alltag wirken.

Kratzer entstehen meist, bevor du sie bemerkst. Winzige Quarz- oder Sandpartikel wirken wie Schmirgel, Metallkanten hinterlassen feine Riefen, und falsche Reinigungswerkzeuge verschlimmern die Lage. Glas liegt auf der Mohs-Härteskala etwa bei 5,5 bis 6. Härtere Partikel wie Quarz mit Härte 7 können die Oberfläche deshalb leicht ritzen. Mit der richtigen Pflege, etwas Schutz und Wissen über Glasarten beugst du Spuren effektiv vor.

Inhaltsverzeichnis

Verstehen, was Glas wirklich zerkratzt

Die häufigsten Ursachen sind eingeschlossene Partikel zwischen Tuch und Oberfläche, eine trockene Reinigung, Metallkontakt und Baustellenstaub. Bei Tests zeigte sich, dass Sand und Mörtel beim trockenen Wischen schnell Kratzer setzen. Viel Wasser und weiche Materialien vermeiden genau das. Auch während Transport, Lagerung oder Montage können Abriebspuren entstehen. Eine physische Abrasion verändert die Oberfläche oft schon beim Handling dauerhaft.

Tempered vs. normales Glas: Einscheibensicherheitsglas (ESG) ist 4 bis 5 Mal bruchfester, aber nicht automatisch kratzfester. Studien zeigen, dass die Sichtbarkeit von Kratzern auf vorgespanntem Glas sogar höher sein kann, obwohl die Oberfläche nicht weicher ist. Einscheibensicherheitsglas ist bei Stößen hervorragend, gegen Kratzer jedoch nicht überlegen.

Richtig reinigen - Schritt für Schritt

So vermeidest du Kratzer auf Glasoberflächen beim Putzen:

  1. Vorspülen statt trocken wischen. Spüle die Fläche zuerst mit sauberem Wasser ab. So entfernst du Partikel und ziehst sie nicht über das Glas.
  1. Weiche Materialien verwenden. Nutze ein Mikrofasertuch oder einen Einwascher (T-Träger mit Einwaschbezug) sowie einen Fensterabzieher mit Gummilippe.
  1. Milde Mittel, viel Flüssigkeit. Warmes Wasser mit etwas Spülmittel oder ein nicht abrasiver Glasreiniger reichen meist aus. Meide Scheuerpulver und aggressive Zusätze.
  1. Nicht in praller Sonne. Bei direkter Sonne trocknet die Fläche zu schnell, Rückstände können schmieren.
  2. Rasierklingen nur vom Profi. Metallklingen sind in der Routinepflege tabu, da sie Kratzer setzen können.

Spezialfall beschichtetes Glas: Low-E, selbstreinigende und andere Funktionsgläser brauchen zusätzliche Vorsicht. Prüfe immer, ob die beschichtete Seite nach außen zeigt, reinige mit milden Lösungen und meide harte Werkzeuge oder ungeeignete Gummilippen. Je nach Beschichtung sind Rakel ungeeignet. Reinige hier nur mit weichen Hilfsmitteln.

glas richtig reinigen

Alltagstricks für Tische, Regale und Duschwände aus Glas

Hebe Gegenstände wie Vasen, Laptops, Deko und Teller auf Glas immer an, anstatt sie zu schieben. Schon winzige Sandkörner wirken wie Schleifpapier. Untersetzer, Platzsets und textile Läufer entschärfen Kontaktflächen. Filzgleiter unter Vasen, Deko, Lampenfüßen und Laptops verhindern Reibspuren. Im Bad die Duschwand nach dem Gebrauch kurz abziehen und Kanten trocknen, damit sich kein harter Kalk festsetzt.

In der Küche Krümel und salzige Rückstände feucht aufwischen, bevor Gläser, Teller oder Töpfe über die Platte wandern. Bei Hausarbeiten legst du am besten eine weiche Unterlage auf, wenn Werkzeuge, Bastelmaterial oder Geräte in die Nähe von Glas kommen. Hydrophobe Versiegelungen erleichtern die Pflege und lassen Wasser abperlen, ersetzen aber keine Sorgfalt. Kratzfest bedeutet nicht kratzsicher, deshalb bleibt eine sanfte Routine aus Anheben, Unterlegen und feuchtem Wischen der beste Schutz.

Glasarten kennen und sinnvoll wählen

– Einscheibensicherheitsglas (ESG): Sehr stoß- und temperaturbeständig, zerfällt beim Brechen in kleine Stücke, aber in Sachen Kratzfestigkeit ähnlich wie normales Glas. Deshalb bleiben Untersetzer und Filz Pflicht.

– Verbundsicherheitsglas (VSG): Mehr Sicherheit durch eine Folienzwischenlage. Gegen Kratzer hilft die Verbundfolie aber nicht, die äußere Glasoberfläche bleibt empfindlich. Herstellerrichtlinien fokussieren hier vor allem auf Schutz bei Transport und Verarbeitung.

– Beschichtetes Glas: Low-E und Selbstreinigungsoberflächen sparen Energie und erleichtern die Pflege, verlangen aber eine sanfte Reinigung.

Renovierung, Umzug, Baustelle - so schützt du Glas

Am Bau treffen Glasflächen auf Mörtel, Beton, Farbe und Silikone. Diese Stoffe können die Oberfläche chemisch angreifen und beim trockenen Abwischen Kratzer verursachen. Schutzfolien, rechtzeitiges Abspülen und mildes Reinigen sind hier Standard. Bei der Endreinigung gilt wieder, erst großzügig wässern, dann mit weichen Hilfsmitteln arbeiten.

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Was tun, wenn doch ein Kratzer da ist?

– Fingernagel-Test: Bleibt der Nagel in der Rille hängen, ist der Kratzer meist zu tief für simple Hausmittel. Dann hilft ein Fachbetrieb oder im Extremfall Austausch.

– Feine Spuren polieren: Leichte Oberflächenkratzer lassen sich häufig mit einer Metallpolitur entfernen oder minimieren, die Ceroxid enthält. Diese wird mit Wasser als Slurry verarbeitet und mit moderatem Druck poliert.

– Grenzen kennen: Polieren entfernt Material. Bei tiefen Riefen kann das zu einer optischen Verzerrung führen. Seriöse Anleitungen und Betriebe weisen darauf hin, dass dann eher ersetzt oder professionell resurfaced wird.

Schutzschichten und Folien - sinnvoll, wenn richtig eingesetzt

Hydrophobe bzw. oleophobe Beschichtungen reduzieren das Anhaften von Wasser, Öl und Schmutz. Das erleichtert die Pflege und verringert eine Reibung durch Partikel, macht Glas aber nicht unverwundbar. Es gibt auch transparente Schutzfolien mit Hartlack, die die Abriebfestigkeit erhöhen. Sie sind für Displays und hoch frequentierte Flächen gedacht und können die Oberfläche vor leichten Kratzern schützen, sind jedoch ebenfalls nicht kratzsicher. Lass dich für deine Anwendung beraten.

Dein schneller Pflege- und Schutzplan

Wische Glasflächen einmal pro Woche feucht ab und nutze einen milden Reiniger. Reibe nie trocken, damit keine Partikel über die Oberfläche gezogen werden. Halte ein kleines Set bereit mit einer Sprühflasche und destilliertem Wasser, einem Spritzer Spülmittel oder einem milden Glasreiniger, zwei frischen Mikrofasertüchern sowie einem Fensterabzieher mit intakter Gummilippe. Sorge für Sofortschutz im Alltag, indem du Untersetzer und Filzgleiter anbringst, schwere Gegenstände auf eine weiche Unterlage stellst und nichts über die Fläche schiebst. Kennzeichne beschichtete Scheiben und beachte die jeweiligen Pflegehinweise, damit die Funktionsschicht unbeschädigt bleibt.

So vermeidest du Kratzer auf Glasoberflächen

Kratzer auf Glasoberflächen lassen sich vermeiden, wenn du konsequent sanft vorgehst: Entferne lose Partikel immer mit Wasser, wische nie trocken, nutze weiche Hilfsmittel wie Mikrofasertücher, Einwascher und einen Fensterabzieher mit intakter Gummilippe. Verzichte auf Scheuerpulver, raue Schwämme und Metallkanten, denn sie hinterlassen schnell sichtbare Spuren.

Gegenstände auf Glas lieber anheben als schieben, Untersetzer einsetzen und nach dem Duschen Wasser kurz abziehen. Beachte die Pflegehinweise bei beschichtetem Glas, denn manche Funktionsschichten reagieren empfindlich auf Rakel oder aggressive Reiniger. Mit diesen einfachen Mitteln bleibt dein Glas dauerhaft klar, gepflegt und frei von Riefen.

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